
Das Steuer fest in der Hand
Die Leiterin von MAN Cryo in Schweden gibt zu, dass sie sich am
wohlsten fühlt, wenn sie mit „300 Kilometern pro Stunde“ arbeitet. Aber das
alles ist Teil ihres Bestrebens, ‚die Punkte‘ im Portfolio von MAN ES zu
verbinden und unser Unternehmen zum führenden Lösungsanbieter für flüssige
Energieformen zu machen.
Unser Interview mit Louise
Andersson beginnt etwas holprig, als wir fragen, was an den Produkten von MAN
Cryo so einzigartig ist. „Sie meinen an den Lösungen“, sagt sie mit einem freundlichen
Lachen. Aber es zeigt, dass es Louise Andersson als Leiterin von MAN Cryo ernst
damit ist, die weltberühmte Produktionsstätte für kryogene Tanks im
schwedischen Göteborg in einen Anbieter von Komplettlösungen umzuwandeln.
Ein Unternehmen von Weltruf
Sie erklärt, dass MAN Cryo nach
dem Bau von Tausenden von Tanks in den letzten rund fünf Jahrzehnten weltweit
den Ruf eines Experten hat, wenn es um die Entwicklung fortschrittlicher
Kraftstoffsysteme mit Kryogenik und verflüssigtem Erdgas (LNG) geht: „Wenn es
eine neue LNG-Innovation auf dem Markt gibt, dann kommen die Leute zu uns und
sagen: ‚Okay, wir wollen diese völlig neue, verrückte Lösung ausprobieren.‘
Weil sie wissen, wenn es jemand schaffen kann, dann wir.“ Es war natürlich
nicht einfach, diesen Ruf aufzubauen – und er kann so schnell verdampfen wie
LNG bei minus 162 °C. Um sicherzustellen, dass MAN Cryo an der Spitze
des Feldes bleibt, setzt Louise Andersson auf ihr agiles Team von Ingenieuren,
F&E-Mitarbeitern und Beschaffern, die an der Entwicklung der nächsten
Generation von Speicheranlagen für zukünftige Kraftstoffe wie Wasserstoff
arbeiten. „Sie verfügen über ein so fundiertes technisches Wissen. Ich bin
wirklich stolz auf mein Team. Sie machen alles möglich.“

Im Büro ist Louise Andersson eine gewiefte
Verhandlungsführerin …
und kann in der Produktion auch über die Details der
Kryotechnik fachsimpeln
Die Bewunderung scheint in beide
Richtungen zu gehen. Ihre Teammitglieder beschreiben ihre Chefin als „hart,
aber fürsorglich“. Markku Eriksson, Leiter QHSE in Göteborg, hat Louise
Andersson schon oft in den verschiedensten Situationen in Aktion erlebt und
meint, ihr geradliniger Kommunikationsstil mache sie zu einer einzigartigen
Führungspersönlichkeit. „Ganz gleich, ob sie mit einem Schweißer am Fließband
kleinste technische Details bespricht oder den Vorstandsmitgliedern einen neuen
Business Case präsentiert, sie ist immer dieselbe Person. Das ist
beeindruckend“, so Markku Eriksson. Gleichzeitig ist sie eine gewiefte
Verhandlungsführerin, wenn es darum geht, Vertragsdetails mit Kunden zu
besprechen. „Manche Leute sind vielleicht etwas zögerlicher und
entgegenkommender. Aber sie sagt es so, wie es ist“, fügt er hinzu. „Sie hat
das Steuer fest in der Hand.“
Enge Zusammenarbeit mit IGCs
Louise Andersson legt ein
zügiges Arbeitstempo vor, nach ihrer Einschätzung etwa „300 Kilometer pro
Stunde“. Und obwohl sie den Einsatz ihres Teams schätzt, zögert sie nicht,
anspruchsvoll und sogar ein wenig ‚aufdringlich‘ zu sein, wenn es darum geht,
ein Ziel zu erreichen. Seit MAN ES im Jahr 2016 MAN Cryo erwarb, hat das Team
die Entwicklung eines einzigartigen Flüssigwasserstoff-Brenngassystems für
Schiffsanwendungen abgeschlossen, das für den kommerziellen Verkauf bereit ist.
Und es führte den ersten größeren Umbau von Containerschiffen für Hapag-Lloyd
durch.
Unsere Aufgabe ist es, die Punkte in den verschiedenen Teilen des MAN ES Portfolios zu verbinden und für unsere Kunden einen Mehrwert zu schaffen. Wir können ein umfassendes Paket verkaufen, das Tanks, Wärmetauscher und alles dazwischen umfasst.
Louise Andersson und MAN Cryo scheinen erst am Anfang zu stehen. „Unsere
Aufgabe ist es, die Punkte in den verschiedenen Teilen des MAN ES Portfolios zu
verbinden und für unsere Kunden einen Mehrwert zu schaffen“, sagt sie und
ergänzt: „Wir können ein umfassendes Paket verkaufen, das Tanks, Wärmetauscher
und alles dazwischen umfasst.“ Einen Großteil ihrer Zeit verbringt sie damit,
die Kontakte zu den Niederlassungen in China, Singapur oder Malaysia zu
pflegen, um neue potenzielle Kunden zu finden. „Das ist ein Teil der
Attraktivität von MAN, die ich wirklich genieße“, sagt Louise Andersson. „Wir
sind ein globales Unternehmen und können standort-, kultur- und
abteilungsübergreifend arbeiten. Die Herausforderung besteht darin, die Silos
aufzubrechen. Und das ist etwas, was MAN Cryo lösen kann, denn wir arbeiten mit
allen Bereichen zusammen. In dieser Hinsicht sind wir kein bisschen
wählerisch.“