Hendrik Plate, Sales Manager für die Oberhausener Energiespeicher, gibt im Interview einen Ausblick zu den MAN Langzeit-Energiespeichertechnologien ergänzend zu ETES.
MAN People: Herr Plate, wo steht MAN Energy Solutions in Oberhausen beim Einsatz von Turbomaschinen zur Speicherung von Energie?
Hendrik Plate: Wir arbeiten kontinuierlich an Projekten und Aufträgen für CAES (Compressed Air Energy Storage) und den Lösungen mit verflüssigten Prozessmedien – mit tiefkalter, flüssiger Luft wie bei LAES (Liquid Air Energy Storage) und mit flüssigem Kohlenstoffdioxid wie bei der CO2-Batterie. Bei LAES ist am Standort Carrington in Manchester, Großbritannien, die zweite Projektphase eingeläutet. Das Schwungrad und der Generator zur Netzstabilisierung befinden sich in der Fertigung. Die Arbeiten am eigentlichen LAES, das auf einem Hochtemperatur-Getriebekompressor zur Luftverflüssigung basiert, laufen auf Hochtouren. In der Entladestrecke werden zwei Luftturbinen – zweigehäusige Dampfturbinen-Derivate – zur Energiebereitstellung eingesetzt. Die Inbetriebnahme der Anlage durch unseren Partner Highview Power ist für Ende 2025 geplant. Ebenso intensiv arbeiten wir an den Projekten des italienischen Start-ups Energy Dome. Da Kohlenstoffdioxid bei Umgebungstemperatur mit geringem Energieaufwand verflüssigt werden kann, hat die CO2-Batterie einen Wirkungsgradvorteil. Vor allem in den USA, Kanada und Australien werden CAES-Stränge mit Ausgangsleistungen zwischen 100 und 500 MW nachgefragt.
Welche Technologien sich letztlich durchsetzen werden, lässt sich nicht sicher vorhersagen – der Markt für Langzeit-Energiespeicher befindet sich noch in einer frühen Phase und neue Technologieansätze entwickeln sich parallel. Eine zunehmende Dynamik des Marktes erwarten wir ab 2025.
Welche Vorteile bieten die Energiespeicherlösungen auf Basis von Turbomaschinentechnologie?
Wir bieten sehr nachhaltige Lösungen an, die über 30 und mehr Jahre im Einsatz sind. Diese Lösungen sind frei von Chemikalien und benötigen keine teuren Grundstoffe wie Lithium oder seltene Erden, deren Abbau oft problematisch ist. Zudem ist das Gefahren- und Brandpotenzial äußerst gering und es fallen keine Entsorgungs- oder Recyclingkosten wie bei herkömmlichen Batterien an. Speziell LAES bietet ein hohes Maß an geografischer Unabhängigkeit und kann überall auf der Welt eingesetzt werden – zusätzlich lassen sich die Anlagen durch größere Tanks leicht erweitern. Das Wichtigste: Wir haben für alle Langzeit-Energiespeichersysteme, die auf Kompressions- oder Turbinentechnologie basieren, die richtigen Maschinen. Ihre Verfügbarkeit ist hoch und die Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen ist ein weiteres Argument.
Sind wir mit unseren Maschinen in diesem Marktumfeld wettbewerbsfähig?
MAN ES verfügt über das Know-how, die verschiedenen Speichertechnologien mit wettbewerbsfähigen Turbomaschinenlösungen zu bedienen. Welche Technologien sich letztlich durchsetzen werden, lässt sich nicht sicher vorhersagen – der Markt für Langzeit-Energiespeicher befindet sich noch in einer frühen Phase und neue Technologieansätze entwickeln sich parallel. Eine zunehmende Dynamik des Marktes erwarten wir ab 2025.
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