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  • Investition in die Prüfstände

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Unsere Motoren sollen in einigen Jahren mit Kraftstoffen wie Methanol und Wasserstoff laufen. Darauf bereiten wir ­unsere Prüfstände schon heute vor.

Der Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen in unseren Viertaktmotoren ist nur noch eine Frage der Zeit. Schon heute arbeiten MAN-Entwicklungsingenieure mit Hochdruck daran, das Motorenportfolio für den Betrieb mit Methanol, Wasserstoff und auch Ammoniak vorzubereiten. Spätestens 2030 soll der erste Vollmotor mit reinem Wasserstoff laufen, Methanol kommt weit schneller. Dies macht umfangreiche Arbeiten an unseren Prüfständen in Augsburg notwendig, erläutert Kilian Stegmair (Leiter Test Systems): „Wir haben bereits begonnen, die Kraftstofftankstelle neben dem Gebäude A29 dafür anzupassen. Dort entsteht eine neue Trailertankstelle für die Lagerung von Wasserstoff. Dieser wird in Wunsiedel im Fichtelgebirge mithilfe erneuerbarer Energie erzeugt, ist also ‚grün‘. Schon heute ist eine 25-prozentige Beimischung von H2 für Kraftwerksmotoren möglich, ab 2024 soll der erste Einzylindermotor zu 100 Prozent mit diesem Kraftstoff getestet werden.

Schon heute ist eine 25-prozentige Beimischung von H2 für Kraftwerksmotoren möglich, ab 2024 soll der erste Einzylindermotor zu 100 Prozent mit diesem Kraftstoff getestet werden.

Kilian Stegmair, Head of Test Systems Augsburg

Hohe Sicherheitsanforderungen

In den Prüfstandprojekten, aber auch in der Praxis auf den 
Baustellen arbeiten hauptsächlich Kolleginnen und Kollegen von MAN Energy Solutions, denn Kilian Stegmair ist es wichtig, dass die Qualifikationen für den Umgang mit den neuen Kraftstoffen im Unternehmen bereits vor dem Testbetrieb am Motor vorhanden sind. Die Sicherheitsanforderungen seitens der Genehmigungsbehörden sind hoch und machen sich auch auf der Baustelle bemerkbar. Der Standplatz für den Container wird mit hohen Betonwänden geschützt, die Versorgungsleitungen sind doppelwandig, eine Löschanlage wurde verbaut. „Diese Maßnahmen sind unbedingt erforderlich“, sagt Kilian Stegmair, denn: „Sowohl Wasserstoff als auch Methanol brennen unter anderem nahezu unsichtbar. Das heißt, sollte der Kraftstoff aufgrund einer Leckage unbemerkt entweichen und sich entzünden, sieht man die Flamme nicht. Das ist nur eine der Herausforderungen, mit denen wir an den Prüfständen und später im Feld lernen müssen umzugehen.“

Entwicklungsallianz für schnellere Ergebnisse

Doch die Lernkurve ist steil, und das nicht nur, da man sich vor allem dem Methanolbetrieb über Retrofitprojekte sehr gut annähern kann. Seit geraumer Zeit besteht eine Entwicklungsallianz zwischen Marine, PrimeServ, Power und der Motorenentwicklung unter Koordination von Test Systems. Ziel ist es, alle Prüfstandaktivitäten zu bündeln und Synergien zu nutzen, um auf diese Weise schneller zur praktischen Umsetzung zu kommen. Das ist wichtig, denn bereits im April 2024 wird der erste Retrofit-Vollmotor mit Methanol auf dem Prüfstand betrieben werden. Projektaufträge sind vielfach vorhanden – unsere Viertaktmotoren befinden sich in der Transformation und auf direktem Weg hin zu einem CO2-neutralen Betrieb.

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Der Wasserstoff für unsere Prüfstände stammt aus dem Fichtelgebirge und wird mithilfe erneuerbarer Energien gewonnen

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