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  • Standortübergreifende Zusammenarbeit nutzt allen

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Unsere Turbolader werden an drei Standorten gefertigt, die jeweils ein klar definiertes Produktportfolio haben. Anstelle von internem Wettbewerb, den es früher oft gab, steht heute die gegenseitige 
Unterstützung im Fokus. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie das 
funktioniert.

226 Kolleginnen und Kollegen arbeiten bei PBST Turbo in ­Velká ­Bíteš. Seit 1997 gehört das Unternehmen zur MAN Familie. Das Portfolio umfasst Turbolader für den Einsatz in Schiffen, Kraftwerken oder beispielsweise auch Lokomotiven. Entwicklung und Produktion machen die Kolleginnen und Kollegen in Eigenregie, sie sind aber dennoch Teil eines starken Netzwerkes innerhalb von ­MAN ­Energy ­Solutions. „Wir haben über die Jahre hinweg unsere standortübergreifende Kooperation kontinuierlich ausgebaut und intensiviert“, sagt ­Mirko ­Petrović, Leiter der Turboladerproduktion in ­Augsburg. Zum Produktionsverbund gehört neben ­Augsburg und ­Velká ­Bíteš noch ­Changzhou in ­China. Die klare Zuordnung der Produkte war ein wichtiger Schritt, internen Wettbewerb zu vermeiden und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Während in ­Augsburg die großen Turbolader mit einem Output von bis 
zu 30 000 kW produziert werden, baut ­Velká ­Bíteš die kleineren Modelle mit einem Output von 390 kW bis 2 700 kW je Turbolader. In ­Changzhou werden Gehäuse für Turbolader lokal beschafft und die Turbolader der TCT-Baureihe für den asiatischen Markt montiert. Die Unterstützungsbereitschaft ist groß, wie ein Beispiel aus jüngster Zeit zeigt.

Gemeinsame Lösung zum Wohle des Kunden

Ein Kunde hatte im vergangenen Jahr signifikant mehr Turbolader in ­Velká ­Bíteš angefragt als ursprünglich geplant. Das brachte den Standort in Nöte, denn die Produktion war voll ausgelastet und konnte nicht beliebig weiter nach oben ausgeweitet werden. Gemeinsam suchten ­Mirko ­Petrović und ­Josef ­Malý, der Geschäftsführer von PBST Turbo, deshalb nach einer Lösung, um dem Wunsch des Kunden nachzukommen. „Die Produktion einfach hochzufahren war keine Option, aber wir haben Möglichkeiten gefunden, wie wir mehr Turbolader im gleichen Zeitraum fertigen konnten“, erzählt ­Josef ­Malý. Hierfür wurden nicht nur die verlängerten Werkbänke für ­Velká ­Bíteš ausgebaut, sondern in Kooperation mit ­Augsburg die Fertigungszeiten von Verdichterrädern reduziert. Hierfür reisten Spezialisten der Turbolader NC-Programmierung Augsburg nach Tschechien und halfen vor Ort. Dafür verwendeten sie eine Spezialsoftware zur Analyse der bestehenden NC-Programme, um die Produktionszeit für Verdichterräder um bis zu 35 Prozent zu verringern. So können mehr Verdichterräder bei gleicher Anlagenkapazität gefertigt werden, es ergibt sich zudem ein jährliches Einsparvolumen von 250 000 Euro. „Die Kollegen waren von Oktober 2023 bis Januar 2024 mehrfach in ­Velká ­Bíteš vor Ort. Während­dessen übernahmen zwei Kollegen in ­Augsburg deren Aufgaben, um ihnen den Rücken freizuhalten“, erläutert ­Bernd ­Riebler, Leiter Turbolader NC-Programmierung ­Augsburg. Die Gesamtoptimierung wurde Ende März 2024 abgeschlossen.

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Einführung einer neuen CAD/CAM-Software in der Produktion

Doch die Unterstützung geht nicht nur in eine Richtung, betont ­Mirko ­Petrović: „Die Kolleginnen und Kollegen in ­Velká ­Bíteš sind schon einen Schritt weiter, wenn es um das Arbeiten mit Siemens NX, einer speziellen CAD/CAM-Software geht. In diesem Fall können wir in ­Augsburg von ihrer Erfahrung und ihrem Wissen profitieren.“ Konkret geht es zum Beispiel um eine direkte Schnittstelle zwischen Konstruktion und der CAD/CAM-Software in der Produktion, die ­Augsburg von ­Velká ­Bíteš übernehmen und so 100 000 Euro einsparen konnte. Methoden, die in ­Velká ­Bíteš bereits erprobt und bestens etabliert sind, führten letztlich auch in ­Augsburg zum Erfolg.

Wir haben über die Jahre hinweg unsere standortübergreifende Kooperation kontinuierlich ausgebaut und intensiviert.

Mirko Petrović,
Leiter der Turboladerproduktion in Augsburg

Enger Schulterschluss auch in der Zukunft

­Mirko ­Petrović und ­Josef ­Malý sind sich einig: Vertrauen ist die Grundlage, auf der diese Erfolge erzielt werden können. Deshalb fördern sie gegenseitige Besuche von Mitarbeitenden, um den persönlichen Kontakt und Austausch zu unterstützen. Es braucht aber auf jeder Ebene Offenheit, Neues anzunehmen – also sowohl bei den Mitarbeitenden wie auch bei den Führungskräften. Auch für die Zukunft ist ein enger Schulterschluss unabdingbar, betont ­Mirko ­Petrović: „Wir haben so viele Themen, bei denen beide Seiten profitieren können, wenn wir sie gemeinsam anpacken. Ich denke da an Bearbeitungsstrategien, Messverfahren oder Werkzeug- und Automatisierungskonzepte. Die Ideen werden uns nicht ausgehen.“ 

30
kW
Output haben Turbolader aus Augsburger Produktion maximal
2.5
kW
liefern die größten Turbolader aus Velká Bíteš
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Changzhou

Der Standort Changzhou ist eigentlich ein 
Turbomachinery-Standort. Um im asiatischen Markt Produktionssynergien zu nutzen, wurde 2020 entschieden, am Standort ebenfalls Turbolader der Baureihe TCT für Zweitakt-Anwendungen zu montieren und Komponenten lokal und damit 
kostengünstiger zu beschaffen. Dabei gilt: Das ‚Herz‘ des Turboladers, das Laufzeug, kommt aus Augsburg und die Gehäuse werden lokal zugekauft. Der Hochlauf ist mittlerweile abgeschlossen und im Jahr 2023 konnten bereits 60 Lader erfolgreich an unsere Kunden ausgeliefert werden. Mittelfristig ist die Montage von circa 110 Ladern 
pro Jahr in Changzhou geplant.

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